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Eishockey: Warum die Schweiz WM-Favorit 2026 ist

KEYPIX - Switerland's players react after the victory of the team USA during the gold medal game between Switzerland and USA at the IIHF 2025 World Championship, at the Avicii Arena (Globe), in S ...
Klappt es bei der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft mit der Goldmedaille?Bild: keystone
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Die Schweiz als WM-Favorit 2026? Einiges spricht dafür

Es gibt mindestens zehn Gründe, warum die Schweizer bei der Heim-WM in einem Jahr endlich zum ersten Mal Weltmeister werden können.
26.05.2025, 22:2127.05.2025, 13:33
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Die Frage nach der dramatischen Verlängerungs-Niederlage im WM-Final (0:1 gegen die USA) lautet: Gibt es Gründe, warum es am 31. Mai 2026 in Zürich zum ersten Mal zum Titel reichen könnte?

Ob der Enttäuschung nach dem vierten verlorenen Endspiel (2013, 2018, 2024, 2025) geht leicht vergessen, wie gut die Chancen bei der WM im nächsten Frühjahr in Zürich und Fribourg sind. Somit lautet die Antwort: Ja, es gibt gute Gründe, warum es bei der WM 2026 für Gold reichen kann.

Die Olympischen Spiele im Februar 2026 in Mailand

Die Magie dieses Turniers ist im Quadrat grösser als die einer WM. Erst recht, weil 2026 die NHL erstmals seit 2014 wieder Pause macht, um den NHL-Stars die Teilnahme am Olympischen Turnier zu ermöglichen. Das bedeutet: Die Konkurrenz wird bei der WM 2026 weniger gute NHL-Spieler in ihren Teams haben als dieses Jahr. Die Doppelbelastung Olympia/WM werden sich einige Stars aus Finnland, Tschechien, Kanada, Schweden oder den USA nicht zumuten. Zumal der Sommer durch die WM noch eine Woche kürzer wird als dieses Jahr: Der Final wird erst am 31. Mai gespielt. Patrick Fischer kann hingegen damit rechnen, dass jeder NHL-Schweizer zur WM kommt, der nicht mehr in den Stanley Cup-Playoffs engagiert ist.

Die National League ist inzwischen eine der besten Ligen Europas …

… einige sagen sogar, die beste! Also wird eine Nationalmannschaft, die auf die meisten Spieler aus dieser Liga zurückgreifen kann – also die Schweiz – ein Titelkandidat sein.

Die Schweizer werden auf einer Mission sein

Zum ersten Mal in der Geschichte haben sie die Chance, im eigenen Land Weltmeister zu werden – eine «Jahrhundert-Chance», die unter so günstigen Voraussetzungen für die aktuelle Spielergeneration so schnell nicht wiederkehren wird.

Ein WM-Titel im Olympischen Winter ist hingegen für die Tschechen, Finnen, Schweden, Kanadier oder Amerikaner weniger aufregend: Wir sind wieder mal Weltmeister, na und? Dieser Motivationsvorteil kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Mit ziemlicher Sicherheit hätten die Schweizer den sonntäglichen Final gegen die USA in Zürich 1:0 gewonnen und nicht 0:1 verloren.

ZSC Lions: Die Sicht von der Medientribüne in der Swiss Life Arena
In der Swiss Life Arena wird 2026 der WM-Final ausgetragen.Bild: watson

Die bald graubärtigen Leitwölfe werden 2026 im besten Alter sein

Michael Fora (30), Sven Andrighetto (33), Dean Kukan (31), Christian Marti (33), Christoph Bertschy (32) und Andrea Glauser (30). Eine der besten Spielergenerationen unserer Geschichte tritt jetzt in einen goldenen Karriereherbst ein. Wenn es 2026 nicht gelingt, könnte es zu spät sein.

Leonardo Genoni wird im nächsten Frühjahr 38 Jahre alt sein

Er hat im WM-Final bewiesen, dass er noch immer einer der besten Goalies der Welt sein kann. Wer 2025 MVP (wertvollster Spieler des Turniers) war, kann auch 2026 noch mithalten. Das Goalie-Problem wird uns 2026 noch nicht plagen.

Sechs Ausländer

Die Erhöhung von vier auf sechs Ausländer vor drei Jahren war eine der am heftigsten diskutierten Veränderungen. Nun zeigt sich eine positive kurzfristige Auswirkung: Die teaminterne Konkurrenz ist grösser, die Komfortzonen sind kleiner und die besten Schweizer Spieler der Liga in diesem Leistungs-Reizklima besser geworden.

Für die jungen Talente wird es allerdings schwieriger, einen Platz zu erkämpfen – aber es bleibt immer noch die Möglichkeit, Ligareife in ausländischen Nachwuchsmeisterschaften zu erarbeiten. Alles zusammengerechnet bedeutet: Die Liga macht auch in der nächsten Saison die besten Schweizer besser.

Russland ist auch 2026 von allen IIHF-Turnieren (Weltmeisterschaften) ausgeschlossen

Ein Titan fehlt also auch bei der nächsten WM. Zudem ist die KHL nächste Saison nach wie vor für die allermeisten Schweden und Finnen kein Thema. Die Qualität der Ausländer bleibt unverändert hoch, damit auch das Niveau der Liga – und der Nationalmannschaft.

Die Erfahrung aus drei WM-Finals

Patrick Fischer und seine Spieler können inzwischen mit hohen Erwartungen umgehen. Mit dem verlorenen WM-Final von 2025 sind sie um eine wertvolle Erfahrung reicher – und besser.

Patrick Fischer, head coach of Switzerland national ice hockey team and Switzerland's goaltender Leonardo Genoni react after the victory of the team USA during the gold medal game between Switzer ...
Patrick Fischer erlebte als Cheftrainer bereits drei WM-Finals.Bild: keystone

Die Swiss Life Arena ist einer der aufregendsten Hockey-Tempel Europas …

… und den Schweizern vertraut wie eine Wohnstube. Eine emotionalere Kulisse werden sie bei einer WM auf Jahre hinaus nicht mehr haben. In diesem Fall: Heimvorteil pur. Die Schweizer werden die Gruppenspiele in Zürich bestreiten. Der Halbfinal und Final werden ebenfalls in Zürich gespielt, je zwei Viertelfinals in Zürich und Fribourg.

Die Logik

Ausser Deutschland (Finalniederlage 2023 gegen Kanada) ist jedes Team, das beim aktuellen Modus den Final erreicht hat, mindestens einmal Weltmeister geworden.

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Nati-Goalie Leonardo Genoni mit Tränen in den Augen: Erneut verliert die Schweiz einen WM-Final.

quelle: keystone / salvatore di nolfi
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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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27.05.2025 07:20registriert August 2021
Wir werden nächstes Jahr sehr aufpassen müssen, dass wir sie mit unseren Erwartungen nicht erdrücken. Eine Heim-WM nach zwei verlorenen Finals: die Fallhöhe wird riesig sein. So sehr ich es in ihnen wünsche; jetzt 12 Monate lang den Titel zu prognostizieren, hilft niemandem.
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